Begegnung
Am Montag hatte ich Tank-Tag. Dabei meine ich nicht das Abfüllen von Treibstoff oder elektronischen Teilchen aus der Dose, um ein Blechding auf Rädern zum Losknattern zu bringen.
Tank-Tage führen MIR Energie zu. Dann hebe ich wieder den Kopf, atme durch, lache, weine und gebe meinen Herzensgedanken Raum. Zu oft wird ihnen über den Mund gefahren von Zack-Zack-Gedanken. Das sind Leistung erwartende Antreiber, die sich beharrlich festbeißen.
Am Montag bekam ich Besuch. Wir kannten uns bis dahin aus virtuellen Netzwerktreffen und hatten uns persönlich nie gesehen. Der Knüller: So rucki-zucki, wie diese Verabredung, habe ich selten eine umgesetzt. Ihr kennt mich: Sonst ist alles von laaaaanger Hand geplant (*lol).
Gleiche Stadt – wie wär’s?
„Hey Petra, wir wohnen ja in der gleichen Stadt! Ideal, uns mal persönlich zu sehen. Wie wärs?“. Diese Frage stellte mir die Freiraumfrau Angelika Bungert-Stüttgen an einem Donnerstag. Für ein Date montags drauf.
Dass es ein Tank-Tag werden wird, war vorher nicht klar. Doch hatte ich schon so ein Gefühl von: Die Frau ist dufte. Beim Telefonieren lag ihr Buch „Geschichten aus dem Freiraumbus“ neben mir, das ich inzwischen ausgelesen hatte. Gespickt mit kleinen Klebezetteln an jenen Stellen, die in mir ein „Ja, genau!“, auslösten oder mich zum Nachdenken bewegten.
Ich hatte tausend Fragen zu ihrem Leben und Arbeiten im Freiraumbus. Logisch hab ich mich rein gestellt, denn Angelika brachte ihren Nugget mit zu mir. Jeden Winkel durfte ich besichtigen. Von A wie Arbeitsplatz bis Z wie Zugbrücke. Okay, das ist jetzt meine Interpretation für die Leiter, um ins Schlafzimmer zu gelangen. C wie Cockpit, K wie Küche und T wie Tö habe ich selbstverständlich auch gesehen. Wenn schon, denn schon.
Wir hatten geplant, bei mir ums Eck redend zu spazieren. Stattdessen saßen wir auf der Terrasse und kamen sofort ins Gespräch. Ja, auch, doch nicht nur über das mich so faszinierende Leben in Angelikas persönlichem Freiraum.
Im Flow
Unsere Themen flossen nahtlos ineinander. Wie vielschichtig sich Freiraum finden lässt. Erfahrungen der Selbständigkeit. Der Rucksack des Lebens, den wir alle mit uns tragen und womit er gefüllt ist. Erlebnisse unseres Aufwachsens in unterschiedlichen Welten und doch in vielen Punkten so ähnlich (!), dass die eine von uns den Satz der anderen beendete. Manchmal herzhaft lachend, hin und wieder zu Tränen gerührt.
ZWÖLF Stunden
Wir trafen uns vormittags um halb elf auf Kaffee und Tee. Und verabschiedeten uns nachts um halb elf. Beinahe wäre etwas Gescheites zu Essen völlig aus dem Tag geplumpst, hätte uns nicht mein Mann dazu angehalten, als er abends von der Arbeit kam.
Meine Tankfüllung dieses bewegenden Tages:
Neue Blickrichtungen. Mich anzunehmen, wie ich bin. Ein Anstoß, Vergangenes zu verabschieden, damit ich mich für eine Richtung entscheide und endlich von der Weggabelung aus weitergehe. Meine Nische zu füllen, die schon lange auf mich wartet. Sie ist mein Warum und es wird Zeit, es in die Welt zu tragen.
Geschenke und Wünsche
Die Zeit, die wir miteinander verbrachten, ist das größte Geschenk. Dafür danke ich Dir von Herzen, liebe Angelika. Das lässt sich gar nicht in Worte fassen.
Als kleines Symbol gemeint, schenkte mir Angelika einen Lochstein, auch Hühnergott genannt. Ihr war nicht bekannt, dass Steine für mich eine große Bedeutung haben. Bisher habe ich weder darüber gesprochen, noch geschrieben. Und trotzdem wusste sie, dass er passend ist.
Ein Knaller ist die Karte, die ich zum runden Abschluss unseres Tages ziehen durfte. Sie passt wie Arsch auf Eimer und lässt mich prima innehalten, wenn meine alte Multitasking-Konditionierung wieder von mir Besitz ergreifen und mir die Luft zum Atmen klauen will.
Ich wünsche Dir von Herzen immer wieder Zeit für Deinen Freiraum. Denn Deine so geniale Kreativität, die darin entsteht, befeuert ungemein Deine Intuition. Sie lässt Dich mutig die richtigen Fragen stellen und führt Dich dann auf die passenden Wege. Mit dieser Intuition werden ebenso all jene beschenkt, die das Glück haben, Dir zu begegnen und mit Dir zu arbeiten, liebe Angelika.
Tank-Tag im Glücksmomente-Glas
Ich habe keine Ahnung, ob Du gespürt hast, dass ich leergelaufen war. Dein Impuls zur Verabredung empfinde ich rückwirkend magisch. Unser Montag ist mein Tank-Tag.
Ich bewahre ihn im Herzen. UND: in meinem Glücksmomente-Glas. Als Alexandra mir vor vielen Jahren ein leeres Glas schenkte, habe ich erst ziemlich blöd geschaut. Es ist beschriftet mit: „Für Deine Glücksmomente, liebe Petra“.
All die kleinen Glücksmomente-Zettel, mit denen es inzwischen gefüllt ist, haben eines gemeinsam: Auf ihnen sind Begegnungen mit Herzensmenschen festgehalten.
Ich wünsche Euch herzliche Begegnungen!
Eure Petra