Der Blutplasma-Blues
Ich werde zur Bettlerin, denn nach wie vor hat sich nichts getan: die sich streitenden Parteien (Pharma-Hersteller und der Spitzenverband der GKV) sitzen noch immer nicht am Verhandlungstisch. Ich putze Klinken bei Print- und TV-Medien, bitte um Veröffentlichung unserer Sitution. Es geht um die Versorgungs-NOTLAGE von Blutplasma-Präparaten für Immundefekt-PatientInnen. Wir brauchen unseren Stoff. Ein Leben lang.
Ungeduldig wartend, hoffend und bangend, befällt er auch mich, der
BLUTPLASMA-Blues
Um Mitleid zu bitten, das war nie mein Ding,
was ich erreichen wollte, bekam ich meist hin.
Nur bei einem Fall, ich müh‘ mich ab wie blöd,
auf ewig IMMUNDEFEKT im Laborbericht steht.
Ich spreche für alle, die es gleichwohl betrifft,
denn jeder Infekt wär für uns pures Gift.
Wir wolln unsern Weg gehen, wolln zudem überleben,
dazu müssen Leute uns ihren Lebenssaft geben.
Doch der Saft wurde rar, kaum jemand mag spenden,
die Parole „Sie retten Leben.“ umsonst wir senden.
Dazu ein Lieferstopp, denn es streiten sich zwei.
Wir stehen dazwischen, denen scheint‘s einerlei:
der Produzent mit Bestand auf der einen Seite,
gegenüber Versicherer, die fürchten, sie gehen pleite.
Was soll ich nur tun, mir bleibt keine Wahl
Ich muss jetzt betteln. Es ist eine Qual!
Denn rücken die Zwei von ihrer Ansicht nicht ab,
bleibt uns nichts übrig, wir machen dann schlapp.
Ich bitte um Gnade und wünsch mir Aufmerksamkeit.
für Lebenssaftspenden und Lieferbarkeit.
Petra Carlile