
Das neue Jahr, mein Guru und: jetzt geht’s los!
Zunächst einmal: happy New Year Ihr Lieben! Möge Euch dieses neue Jahr und der Start ins neue Jahrzehnt Gesundheit, Glück und Freude bringen!
Der Start in ein neues Jahr ist für viele Anlass, neue Vorhaben anzugehen, gute Vorsätze umzusetzen und „… es jetzt endlich anzupacken….“. Willkommen im Club, Leute! Denn jetzt geht es auch bei mir los und ich werde, wie schon in meinem ersten Beitrag angekündigt, mich intensiv um meinen weiteren, vielleicht veränderten, vielleicht sogar ganz neuen Weg kümmern. Also diesen erst einmal finden. Angepasst an meine neue gesundheitliche Situation. Ich bin gespannt. Und – ja logo – ich hab auch ganz schön Bammel. Wer weiß, was das Ergebnis sein wird?
Die Gesundheits-Weichen gestellt
Inzwischen bin ich gesundheitlich zwar noch nicht fit aber auf einem guten Weg. Ich muss nicht mehr in die Onkologie sondern kann mir meine Infusionen selbst setzen. Ein absoluter Gewinn. Ebenso habe ich eine tolle Betreuung durch Ärzte und Schwestern der Immundefektambulanz im Haunerschen Kinderstift gefunden. Hier geht es also weiter voran. Und ich habe nichts weiter zu tun, als mich vor Ansteckungsgefahren zu schützen, wieder zu Kräften zu kommen und Geduld zu üben. So kann ich mich endlich den für mich wichtigen Dingen zuwenden.
Die Ketten des Alltags
Zunächst habe ich mein Alltagsverhalten unter die Lupe genommen. Denn ich merke, dass gewohnte Tätigkeitsabfolgen aus Kräftemangel nicht umsetzbar sind. Also nicht so wie früher: mal eben nach der Arbeit im Supermarkt vorbei, dann endlich daheim, den Staubsauger schwingen, danach Fenster putzen oder den Garten Laub beseln, hinterher noch mein eigenes Brot backen und lecker Abendessen zubereiten. Und, ja klar, nur noch eben Mails checken (und beantworten).
Es traf mich jedes Mal wie eine Keule, dass ich bereits nach der Sache mit dem Supermarkt die Segel streichen und alle weiteren to-dos meiner Liste verschieben oder ganz knicken musste. Scheinbar habe ich die Keule auch jedes Mal gebraucht, bis ich es begriffen habe. Es keulte mehrere Monate. Solch beschriebene Routinen habe ich früher, ohne darüber nachzudenken, abgespult. Und wahrscheinlich gar nicht bemerkt, dass ich leer laufe. Wie, bitte, sollte ich neben den Alltags-to-dos noch unterbringen, meinen neuen Weg zu finden? Ich bin ja jetzt schon am Ende meiner Kräfte! Da saß ich nun völlig fix und foxi und ließ es geschehen, dass Schorsch, mein innerer Clown, mich wieder besucht. Einmal, als ich völlig entkräftet auf dem Sofa lag, meinte dieser sarkastische Scherzkeks pupstrocken:

„… tja, man kann auch von Hausfrauen-Alltags-Gedöns Bournout kriegen….“
‚Ja, DANKE Schorsch! Schmiers mir nur hin. Schon wieder. Und grins mich gefälligst nicht so an, Arschloch!‘
Ich mochte einfach nicht zugeben, dass dieser grinsende Lauser Recht hat. Hmpf! Also, was tun? Wie zu Kräften kommen? Wie sich auf mich konzentrieren?
„Wieso bittest Du nicht um Hilfe?“
Eine verdammt einfache Frage, die Schorsch immer wieder fallen ließ, wenn ich z.B. pustend und schnaufend und völlig verzweifelt am Ende war, weil ich den Staubsauger die Kellertreppe hochgewuchtet habe. Ja genau, wieso eigentlich nicht? Immerhin gab es drei Möglichkeiten, was Haushalt und Garten betrifft: 1. entweder es verkommt und versifft zu Hause zunehmend oder 2. ich versuche weiter, das selbst zu stemmen oder…. 3. ich bitte um Hilfe. Versiffen kommt nicht in Frage. Das hat eindeutig auch was mit sich wohl fühlen in den eigenen vier Wänden zu tun. Weitermachen wie bisher ging auch nicht, weil ich schon wieder kurz vorm Zusammenbrechen war. Blieb nur Variante 3: um Hilfe bitten. Mir schwante, dass nicht nur Schorsch in mir wohnte sondern auch der stolze Egon Ego. Der es ums Verrecken allein schaffen will. Und bloß niemanden damit belästigen möchte. Nicht einmal den eigenen Ehemann. Ich finde, Stolz ist ein wichtiger innerer Anteil in uns. Dennoch diskutierte ich mit Egon Ego viele schlaflose Nächte lang und überzeugte ihn, nicht zu diesem sondern zu einem weitaus wichtigeren Meilenstein meines Lebens Präsenz zu zeigen: wenn ich meinen neuen Weg gehe. Und zwar voller Stolz und Selbstbewusstsein. Somit hat sich Egon zurück gezogen und Schorsch wieder den Vortritt gelassen. Der mich immer wieder trietzte: „Jetzt bitte gefälligst um Hilfe, Herrschaftszeiten!“ Er hat ja Recht. Schließlich will ich weiter kommen und wieder Sinnvolles tun. Schließlich soll auf meinem Grabstein nicht eines Tages stehen: Sie managte ihren Haushalt bis zur Selbstaufgabe doch sonst brachte sie nichts in ihrem Leben zustande
So kam es, dass ich es mit Hilfe meiner Freundin Claudia schaffte, den Garten doch noch winterfest zu bekommen, ihr Mann Kurt (auch einer unserer Super-Freunde) mir einen Schneelast-Pflanzenschutz installierte und ich es meinem Mann gestattete, im Haushalt mit anzufassen. Auf seine Art, versteht sich. Doch trotzdem o.k. Und: oh Wunder: der Mann kann kochen, Betten beziehen und Wäschewaschen! Er macht es anders als ich. Doch ist schließlich das Ergebnis entscheidend und nicht der Weg dahin. Um Hilfe bitten tut auch überhaupt nicht weh. Wobei ich noch etwas kleinlaut zugeben muss, dass meiner Hilfe-Bitte ein energisches Hilfe-Angebot unserer Freunde voraus eilte (die mein Unvermögen, um Hilfe zu bitten, wohl nicht mehr ertragen konnten…).

Meditieren ist doch kein Hexenwerk, ran an die Buletten! Oooohhhhhmmm…
Ich habe früher nie meditiert. Mir bisher nie die Zeit genommen. Jetzt fand ich, wurde es Zeit. Also legte ich vor ein paar Wochen damit los. Schließlich wollte ich mich darin üben, zu mir selbst zu finden und vor allem, in mir selbst endlich mal zu ruhen. Es gibt viele Anleitungen, wie es sich richtig meditiert. Viele Entspannungs-CD’s dazu. Und viele Meinungen. Ich dachte mir: ist doch jetzt kein Hexenwerk, also ran an die Buletten! So hockte ich mich nach meinem morgendlichen 10-Minuten-Mini-Yoga auf meine Yoga-Blöcke, stellte meinen Kurzzeitwecker auf 3 Minuten und versuchte, an nichts zu denken. Und was, zum Kuckuck, war mein erster Gedanke? ‚In der Zwischenzeit könnte doch schon mal die Waschmaschine laufen… Wieso hab ich sie vorhin nicht schon angestellt?‘ Meine innere to-do-Liste ging mir durch den Kopf. Wieder und wieder. Was hätte ich alles schon mal anstoßen können, was während meiner Meditation bereits hätte laufen können? Teewasser aufsetzen, Bad lüften, Rechner hochfahren…
Statt der to-do-list die to-be-list
Ich habe meinen eigenen Guru. Wir sind um 100 Ecken miteinander verwandt und dennoch verstehen wir uns, als wären wir engste Familienmitglieder. Leider lebt er in Südafrika und die große Distanz zwischen uns sorgt dafür, dass wir viel zu selten miteinander telefonieren. Gerade jetzt, während ich es schreibe, merke ich, welch völliger Quatsch das ist. Immerhin gibt es seit Jahren die Wunder der modernen Kommunikationstechnik. Ja, genau! Ab sofort wird geskypt, was das Zeug hält, das sage ich Euch! Mein Guru-Gerd ist nämlich ein Lebensmeister und Philosoph. Der in seiner Arbeit Menschen dabei unterstützt, zu sich selbst zu finden, Probleme als Herausforderungen zu betrachten und bei allem, was man selbst gerade als größtes Unglück empfindet, auch ein Fünkchen Glück zu erkennen. Übrigens meditiert „mein“ Gerd auch. Schon seit vielen Jahren. Ihm berichtete ich von meinen ersten Meditationserfahrungen und nachdem wir beide kräftig darüber gelacht haben, bekam ich folgenden Rat von ihm: „… lass die to-do-list beiseite. Erschaffe in Deinem Kopf besser die to-be-list; to be happy, to be satisfied, to be consistent with…, to be loved….“ Ein Wahnsinns-Satz, der bei mir für Nachhall gesorgt hat und den ich nie wieder vergessen werde. Außerdem bekam ich gute Tipps, meine Gedanken mehr zu beobachten statt sie zu bewerten oder mich ihnen gar hinzugeben. DANKE lieber Gerd! Wann skypen wir wieder?
Vorbereitungen sind in Gang – es geht ans Eingemachte
Noch vor Jahreswechsel habe ich die ersten Vorbereitungen für meine Wegfindung getroffen und meine Analysetools vorbereitet. Es handelt sich um solche, die ich sonst meinen Klienten/innen ans Herz lege und sie dazu bringe, sich den diversen Punkten zu stellen. Nachdem ich viele dieser Analysetools getestet habe, erscheinen mir jene aus dem Buch von Hesse / Schrader „Was steckt wirklich in mir?“ seriös und am geeignetsten. Das wird mein to-do für heute: erste Selbstanalyse. Ebenso habe ich einige meiner Freunde und Familienangehörigen gebeten, entsprechende Fragebögen durchzugehen und einzuschätzen, wie sie mich sehen. Immerhin ist die Wahrnehmung von sich selbst oftmals anders als jene, wie andere einen sehen / erleben.
Die Spannung steigt – Auswertung folgt.
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